Fort- und Weiterbildung für Notärzte und Rettungsassistenten
Fort- und Weiterbildungen für Notärzte und Rettungsassistenten sind heute mehr denn je zum "Goldenen Standard" geworden. Hierbei steht nicht nur der individuelle Übungseffekt im Vordergrund, sondern vor allem auch der Erfahrungsaustausch mit Kollegen. Denn in der Notfallmedizin steht jeder Arzt und Assistent mit besonderer Verantwortlichkeit für das Wohl der Patienten ein. Leider kommt in vielen Fortbildungen die praktische Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen viel zu kurz.
Ein Einsatz mit polytraumatisierten Patienten stellt für die beteiligten medizinischen Kräfte immer eine besondere Stresssituation dar. Dies kann durch die anrückenden Feuerwehren mit ihrer fremden Ausrüstung und Arbeitsweise noch zusätzlich verstärkt werden. Wurde die Kommunikation und Zusammenarbeit nicht trainiert, kann aus einer einfachen Stresssituation schnell eine Gefahrensituation für Patient und Hilfsmannschaft entstehen.
Der Rettungsdienst des BRK Dachau und die Freiwillige Feuerwehr Dachau haben in zahlreichen gemeinsamen Übungen solche Situationen ausgiebig trainiert. Dabei entstand die Idee, die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in Form eines Trauma-Training an andere im Rettungsdienst tätige Personen weiterzugeben. Durch die gewachsene Zusammenarbeit der beiden Rettungsorganisationen blieb es nicht nur bei der Idee, sondern der Idee folgte ein Konzept und am 11. November 2000 das erste Trauma-Training im Bereich des Feuerwehrgerätehauses in Dachau. Wiederholungen fanden bereits statt und sind auch für die Zukunft geplant.
Die Veranstalter ermöglichen den Trainingsteilnehmern ein praxisorientiertes Arbeiten an realistischen Unfall-Szenarien. Ein besonderes Augenmerk wird auf die enge Zusammenarbeit mit der technischen Rettung, und hier im Speziellen mit der Feuerwehr, gelegt.
Die Schnittstelle Medizin - Technik ist bis heute Stiefkind aller rettungsdienstrelevanter Fortbildungen. Das Dachauer Trauma-Training soll helfen dies zu ändern. Die Veranstalter wollen das Arbeiten in Kleingruppen, unter Realitätsbedingungen, ermöglichen und entsprechende Hilfestellungen und Arbeitsrichtlinien an die Hand geben. Die schwierige Situation der traumatischen Notfallrettung könnte dadurch erleichtert werden. Die Möglichkeiten der technischen Rettung wird durch die Freiwillige Feuerwehr Dachau aufgezeigt und soll den Teilnehmern helfen, im Realeinsatz darauf adäquat und ressourcengerecht zugreifen zu können.
Den Teilnehmern macht es Spaß, obwohl das Dachauer Trauma-Training so manchen Schweißtropfen kostet.