Vorbereitung für den Einsatz
Früher war die Brandbekämpfung die Hauptaufgabe der Feuerwehr. Dieses Bild hat sich jedoch stark gewandelt. Die Feuerwehr Dachau erwartet im Einsatz nicht mehr nur die Brandbekämpfung, sondern primär die technische Hilfeleistung.
Dazu gehören z.B.: Menschenrettung, Wohnungsöffnungen bei Gefahr, Tierrettung, Verkehrsunfälle, Unterstützung des Rettungsdienstes mit der Drehleiter, Unglücke mit Schienenfahrzeugen und Unwettereinsätze.
Auch der Umweltschutz ist heute Aufgabe der Feuerwehr. Neben Ölspuren und undichten Gasleitungen werden von der Feuerwehr Dachau auch landkreisweit Unfälle mit Gefahrgut und Strahlenschutz sowie die Ölwehr abgewickelt.
Aber das Üben der Feuerwehr alleine hat nur begrenzten Erfolg. Abhängig vom jeweiligen Thema werden daher auch die anderen Rettungsorganisationen in die praktische Einsatzübung mit einbezogen. Die intensive Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren, dem BRK Kreisverband Dachau, den Notärzten, dem Förderverein Rettungsdienst Dachauer Land, dem Technischen Hilfswerk - Ortsgruppe Dachau -, der Rettungshundestaffel Oberbayern, der Polizeihubschrauberstaffel Oberbayern sowie der Deutschen Bahn AG zeichnet sich von allen Seiten als sinnvoll aus. Die dabei gemachten Erfahrungen geben wir aber gerne an andere weiter. So veranstalten wir jedes Jahr mit mehreren Lehrgangsgruppen des Abschluss-Ausbildungsseminars der VI. Bereitschaftspolizeiabteilung, die ihren Standort in Dachau hat, im Feuerwehrgerätehaus Ausbildungstage, bei denen die Polizeianwärter und -anwärterinnen auf die praktische Zusammenarbeit mit der Feuerwehr vorbereitet werden. Letztlich haben sich auch die
"Dachauer Trauma-Tage" über die Grenzen des Landkreises hinaus bei den Rettungsdiensten einen Namen gemacht.
Ausbildungsschema
In dem unten dargestellten Ablaufschema werden die verschiedenen Ausbildungsabschnitte aufgezeigt:
Grundausbildung
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Truppmannausbildung (gem. FwDV 2)
Gemäß der FwDV 2 werden alle Feuerwehrdienstleistenden zum Truppmann ausgebildet, bevor sie an Einsätzen teilnehmen. Die Ausbildung findet in der
Jugendfeuerwehr durch eigene Ausbilder statt.
- Danach folgen weiterführende Kurse, meist auf Landkreisebene.
Ziel ist es, die notwendige Erstversorgung von Verletzten wie zum Beispiel das Anlegen von Verbänden, die stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung zu erlernen.
Um eine geregelte Kommunikation der Einsatzkräfte sicherzustellen, ist es nötig, Vorschriften und Gesetze ebenso wie die Funktion der Geräte zu beherrschen. Im zweiwöchigen Lehrgang werden auch Karten- und Gerätekunde sowie praktische Ausbildung durchgeführt.
Bei jedem Brand entstehen gefährliche Gase, vor denen sich der Feuerwehrmann nur durch den Einsatz mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten schützen kann. Nach einem zweiwöchigen Grundlehrgang für Atemschutzgeräteträger ist die Teilnahme an Leistungsübungen jährlich gesetzlich vorgeschrieben, um die Tauglichkeit der Atemschutzgeräteträger für den Einsatz sicherzustellen.
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Truppführerausbildung (gem. FwDV 2)
Ziel der Ausbildung ist die Befähigung zu fachIich richtigem und selbständigem Handeln nach Auftrag innerhalb der Gruppe oder Staffel. Auch diese Ausbildung führt die Dachauer Wehr mit eigenem qualifiziertem Personal durch.
Aktive Mannschaft
Alle zwei Wochen finden im Feuerwehrgerätehaus für jede Gruppe Übungen statt. Dabei werden die grundlegenden Kenntnisse wie Fahrzeugkunde, Einsätze in Kleingruppen, Retten über Leitern, patientenschonendes Retten von eingeklemmten Personen usw. geübt. An den etwa zweistündigen Übungsabenden werden aber auch neue Geräte und Fahrzeuge vorgestellt und praxisnah erprobt. Anstelle dieser Gruppenübungen finden in den Sommermonaten die sogenannten Zugübungen statt. Hierbei werden realistisch nachgestellte Einsatzübungen an Objekten mit besonderem Gefährdungspotential, wie Krankenhäuser, Altenheime, Schulen, Hochhäuser, Gewerbebetriebe, Einkaufszentren, Großbaustellen usw. durchgeführt.
Außerdem ist die halbjährliche Teilnahme an Leistungsübungen gesetzlich vorgeschrieben, um die Tauglichkeit der Atemschutzgeräteträger für den Einsatz sicherzustellen. Damit die gesundheitliche Fitness sichergestellt ist, haben sich die Atemschutzgeräteträger alle drei Jahre diversen Leistungstests bei einem Arbeitsmediziner, im Rahmen der G26-Untersuchung, zu unterziehen.
Zur Ausbildung gehört auch die regelmäßige Teilnahme an den Leistungsprüfungen "Wasser" und "Technische Hilfeleistung" nach den bayerischen Richtlinien. Diese Prüfungen werden von den Aktiven im zweijährigen Rhythmus wiederholt und nach erfolgreicher Teilnahme mit dem jeweiligen "Leistungsabzeichen" belohnt.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich in Spezialgruppen zu engagieren:
Übungen zum sicheren Umgang mit der Beladung und Ausrüstung des Messfahrzeuges Gefahrgut und des Dekontaminationsfahrzeugs
Funkteam
Überprüfung, Wartung und Verwaltung von Funkgeräten, Funkmeldern usw...
Ausbildung und Weiterbildung im Bereich Funk
Obwohl Einheit des Katastrophenschutzes wird die Unterstützungsgruppe Örtliche
Einsatzleitung künftig vermehrt auch bei "alltäglichen" Einsätzen mit vielen beteiligten
Einheiten eingesetzt.
Maschinisten - Ausbildung
Bewegungsfahrten
Geräteeinweisung (Aggregate,Pumpen)
Zur Verbesserung der Sicherheit bei Einsatzfahrten nehmen jedes Jahr regelmäßig Maschinisten engagiert an einem LKW-Fahrertraining der Firma MAN teil.
Pflege der medizinischen Ausrüstung
Aus- und Weiterbildung in Basismaßnahmen der Reanimation,
Basismaßnahmen der Traumaversorgung sowie Ausbildung am Automatischen Externen Defibrillator (AED)
Atemschutz
Ausbildung und Weiterbildung der Mannschaft im Bereich Atemschutz
Der Umgang mit dem Gerätesatz erfordert neben Schwindelfreiheit und einer erhöhten körperlichen
Fitness auch eine umfangreiche Ausbildung, die nicht von jedem Feuerwehrangehörigen erwartet wird.
Feuerwehrschulen
Für weiterführende Lehrgänge werden je nach Eignung des Einzelnen die drei bayrischen Feuerwehrschulen besucht. Meist handelt es sich hier um Führungs- und Speziallehrgänge (z.B. Gruppenführer, Zugführer, Ausbilder, THL, Ölwehr, ABC-Schutz, usw.).